Die am Rande des Rathausplatzes befindliche Heiliggeistkirche aus dem 14. Jh. ist die kleinste mittelalterliche Kirche in Tallinn. Auch wenn das Gebäude von außen eher unscheinbar wirkt, beherbergt es im Innern wahre Perlen der Architektur, darunter Gemälde und Holzverzierungen sowie einen Altar des berühmten Meisters Bernt Notke. An der Vorderseite der Kirche befindet sich die älteste Uhr der Stadt, die heute eine Symbol Tallinns ist: Christian Ackermanns Uhr aus dem 17. Jh.
Für die Esten ist die Heiliggeistkirche noch aus anderen Gründen wichtig: Hier wurden nach der Reformation die ersten Predigten in der estnischen Sprache gehalten.
Das Schloss Kadriorg wurde im 18 Jh. vom Zaren Peter I. erbaut und zu Ehren seiner Frau Katharina I. „Kadriorg“ (zu Deutsch: „Katharinental“) benannt. Den üppig ausgestatten Hauptsaal des Palais zählt man zurecht zu den schönsten Beispielen der Barockarchitektur in Nordeuropa. Heute befindet sich im Schloss die Sammlung ausländischer Kunst des Estnischen Kunstmuseums, die Gemälde, Skulpturen, Grafiken und Gebrauchskunst ausstellt.
Übrigens: Im Park Kadriorg befindet sich auch das KUMU, das Hauptgebäude des Kunstmuseums, das estnische Kunst aus dem Zeitraum 18. Jh. – heute bietet (kostenlos mit der Tallinn Card!).
Vom Turm der Tallinner Domkirche auf dem Domberg (Toompea) haben Sie in 69 Meter Höhe einen fantastischen Ausblick auf die ganze Stadt. Sie sollten auch das Innere der Kirche aus dem 13. Jh. besuchen! Hier befinden sich äußerst detaillierte Wappenepitaphe und Grabplatten sowie eine Altarwand aus dem 17. Jh., die von einem der begabtesten Meister seiner Zeit, Christian Ackermann, geschaffen wurde.
Die Große Gilde war im Mittelalter Fest- und Versammlungsort für die reichsten Kaufleute der Stadt. Heute befindet sich unter den Gewölben des Gebäudes aus dem 15. Jh. ein kurzer Überblick über die Geschichte und Kultur Estlands. Außerdem werden hier Zahlungsmittel der Region ausgestellt und die Geschichte der Großen Gilde näher erläutert. Die Waffenkammer sowie die Sammlung exotischer und seltener Objekte des Historischen Museums sind ebenfalls einen Besuch wert.
Übrigens: Falls Sie einen gründlichen Überblick über die Geschichte Estlands erhalten möchten, dann sollten Sie das Schloss Maarjamäe besuchen (kostenlos mit der Tallinn Card!).
In der im 13. Jh. erbauten Nikolaikirche (Niguliste kirik) können Sie Kirchenkunst des Mittelalters und der frühen Neuzeit, darunter Altargemälde, Skulpturen, Grabplatten und andere Meisterwerke der Sakralkunst, bewundern. Hier befindet sich auch das berühmte Gemälde aus Bernt Notkes Hand, der „Danse Macabre“ („Totentanz“). Wenn Sie das Museum besuchen, sollten Sie auch die Silberkammer besuchen, wo sich der Silberschatz der Tallinner Gilden befindet.
Die schöne Fassade eines der beeindruckendsten Beispiele des Jugendstils in Tallinn verbirgt ein düsteres Geheimnis. In den 1940er Jahren befand sich hier die Zentrale der estnischen Unterabteilung für Staatssicherheit des Volkskommissariats für innere Angelegenheiten der UdSSR (NKWD), des späteren KGB. Die Keller des Hauses wurden als Zellen des Untersuchungsgefängnisses genutzt und verbreiteten viel Schrecken. Heute ist das Gebäude wieder ein Wohnhaus, aber das Museum im Keller erinnert an die menschenverachtenden Verbrechen, die hier begangen wurden.
Übrigens: Das Museum "Vabamu" klärt über die Okkupationen und den Widerstand der jüngsten estnischen Geschichte auf (kostenlos mit der Tallinn Card!).
Der Tallinner Fernsehturm ist Estlands höchstes Bauwerk. In 170 m Höhe bietet sich Ihnen von der Aussichtsplattform ein fantastischer Ausblick auf die Stadt, das Meer und die umliegende Natur. Bei gutem Wetter soll man angeblich sogar die finnische Küste sehen können! Im Fernsehturm befindet sich eine interaktive Ausstellung zum Thema „Gentechnologie“; außerdem können Sie in Estlands höchstgelegenem Café verweilen sowie weitere Attraktionen genießen. Wissen Sie z.B., wie es sich anfühlt, durch den Boden in 200 m Leere zu blicken?
Übrigens: Wenn Sie nach dem Besuch wieder mit beiden Beinen auf festem Boden stehen möchten, sollten Sie auf jeden Fall den benachbarten Botanischen Garten Tallinn besuchen (kostenlos mit der Tallinn Card!).
Im Festungsmuseum Kiek in de Kök kann man den ganzen Tag verbringen! Zur Anlage gehören vier Türme der mittelalterlichen Stadtmauer, unterirdische Bastionsgänge sowie das Steinrelief-Museum. Die Dauerausstellung des Museums erklärt Tallinns Entstehungsgeschichte sowie der Geschichte der Verteidigungsanlagen der Stadt. Außerdem gibt es regelmäßig Sonderausstellungen und Veranstaltungen. Hier befindet sich auch das legendäre Café des Jungfernturms (Neitsitorni kohvik).
Der Seaplane Harbour (Lennusadam) war letztes Jahr das beliebteste Objekt der Tallinn-Card-Nutzer, und das aus gutem Grund! Hier befindet sich nämlich Nordeuropas eindrucksvollstes Schifffahrtsmuseum. Die Exponate sind wirklich beeindruckend: Betreten Sie ein echtes U-Boot aus den 1930er Jahren, bestaunen Sie verschiedene Schiffe und Boote in Originalgröße, erfahren Sie mehr über Minen und Kanonen und probieren Sie verschiedene Simulatoren aus. Auch im Außenbereich setzt sich die Ausstellung fort. Unter anderem können Sie sich mit dem dampfbetriebenen Eisbrecher „Suur Tõll“ vertraut machen, einem der stärksten seiner Zeit. Im Wasserflughafen gibt es für die ganze Familie viel zu entdecken!
Übrigens: Ein Museum, das das Meer und die Schifffahrt zum Thema hat, findet sich auch in der Altstadt. Im mittelalterlichen Kanonenturm „Dicke Margarethe“ befindet sich eine Filiale des Schifffahrtsmuseums (kostenlos mit der Tallinn Card!).